Bereits im Jahr 1461 wurde das Brennen von Armagnac urkundlich erwähnt. Drei verschiedene Kulturkreise waren an der frühen Herstellung des Armagnacs beteiligt: Die Mauren mit ihrer Destillationstechnik, die Römer mit ihren Weinbaukenntnissen und die Gallier mit ihrer Handwerkskunst der Fassherstellung. Allerdings wurde zu dieser Zeit Armagnac noch als Medizin verwendet (Schmerzlinderung und Desinfektion).
Den AOC-Status (Appellation d’ Origine Contrôlée) hat der Armagnac seit 1936.
Als Anbaugebiet ist nur eine Fläche von etwa 15.000 Hektar in den Départements Gers, Landes und Lot-et-Garonne zugelassen.
Grundlage zur Herstellung von Armagnac sind weiße Trauben (lediglich 10 Rebsorten sind erlaubt). Vier Traubensorten spielen im Armagnacgebiet die Hauptrolle: Ugni Blanc, der den größten Teil des Armagnacs ausmacht, gefolgt von Baco- und Colombard -Trauben. In sehr viel kleineren Mengen wird dann die „Folle Blanche“ Traube angebaut.
Für unsere Bas Armagnacs verwenden wir ausschließlich die erste Pressung der Trauben. Nachdem dieser Saft – ohne Zugabe von Schwefel – zu Wein vergärt wurde, findet Ende Oktober/ Anfang November die Destillation statt. Hierfür benutzen wir die sogenannte „Alambic“, eine alte Destillierblase mit Holzfeuerung. Wir destillieren traditionell nur ein einziges Mal.
Ein Teil des so gewonnenen Destillats wird in Edelstahl zur Herstellung von „Blanche Armagnac“ gelagert. Der andere Teil reift für viele Jahre in den „Pièces“ – neuen Eichenfässern – mit einem Fassungsvermögen von ca. 400 Litern, die aus der typischen Gascogner „Schwarzen Eiche“ hergestellt werden. Für die Fertigung der Holzfässer aus der Steineiche der Gascogne wird das Holz sechs Jahre lang gelagert, bevor es verarbeitet wird.
Für den Armagnac werden jedes Jahr neue Fässer verwendet. Das Eichenholz verleiht dem Armagnac seine ganz eigene Note. Der Armagnac verbleibt so lange in den neuen Fässern, bis die Herauslösung der Bestandteile aus dem Holz in optimaler Weise erfolgt ist. Dann erfolgt- zur Vermeidung einer zu starken Holznote und für eine langsamere Weiterentwicklung- eine Umfüllung in ältere Fässer.
Der Verjus
Rebsorte:
100% Folle Blanche
(es gibt nur sehr wenige „Armagnac-Häuser“ bei denen der Armagnac sortenrein in die Flasche kommt)
Herstellung:
Ab dem Jahr 2005 im Eichenfass gereift (400 Literfass).
Nicht reduziert, ohne Zugabe von Zucker.
Geschmack:
Bernsteinfarben, duftet nach Backpflaume und Tabak Blond.
Im Mund sehr ausdrucksstark und intensiv- schön ausbalanciert.
Die Backpflaumennote zeigt sich wieder.
Im Abgang Vanille und Toffee- sehr elegant und mild.
Empfehlung:
Ein Armagnac für Kenner und Genießer und solche, die es noch werden wollen!